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Neonazis ziehen mit Fackelmarsch durch Magdeburg
80 Jahre nach den Novemberpogromen ziehen 1000 Rechtsextreme mit ausländerfeindlichen Parolen durch die Straßen
Magdeburg. Rechtsextreme sind am Samstagabend mit einem »Fackelmarsch« durch Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gezogen. Der rechte Aufzug war unter dem Motto »Gegen die Islamisierung Magdeburgs« angemeldet worden. Wie die »Mitteldeutsche Zeitung« (Online) am Sonntag berichtet, seien laut Beobachtern unter den geschätzt 1.000 Teilnehmer*innen zahlreiche Neonazis gewesen. Die Polizei schätzt deren Zahl auf 700 und berichtete von ebenso vielen Gegendemonstrant*innen.
Die Gegendemonstration lief unter dem Motto »Ausgefackelt«. Das Aktionsnetzwerk #blockmd, ein Zusammenschluss verschiedener Akteur*innen gegen rechte Aufmärsche und Umtriebe in Magdeburg, schätzte die Teilnerh*innenzahl der Gegenproteste auf 800, die der Rechtsextremen auf 600. Einige Beobachter in den sozialen Netzwerken zeigten sich darüber entsetzt, dass 80 Jahre nach der Reichsprogromnacht ein solcher Aufzug stattfinde.
Die rechten Demonstrationsteilnehmer trugen laut Zeitungsbericht unter anderem Transparente mit Aufschriften wie »Antideutsche aus dem Land jagen«. Zudem seien mehrfach lautstark rechtsextreme Parolen skandiert und Solidarität mit der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck gefordert worden. Auf ihrem Frontbanner trugen die Neonazis den fremdenfeindliche Parole: »Deutsche Opfer, fremde Täter!« und beklagten »Überfremdung«.
Es seien mehrere Ermittlungsverfahren etwa wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden. Die rechten Demonstrant*innen hätten zudem mehr Fackeln mitgeführt, als erlaubt gewesen seien. Zwischenzeitliche Versuche des Aufeinandertreffens der gegnerischen Demonstrant*innen seien »erfolgreich verhindert« worden, betonte die Polizei. Agenturen/nd
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