Argentinien entlässt Präsident Macri

Neoliberaler Amtsinhaber wird für Wirtschaftsbilanz abgestraft

  • Martin Ling, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

»Mauricio Macri hat so viele Menschen entlassen, morgen entlassen wir Macri.« Was Jesús, der frisch gepressten Orangensaft im Stadtteil San Telmo in Buenos Aires verkauft, schon am Sonnabend prophezeite, wurde am Sonntagabend Gewissheit: Die argentinische Bevölkerung hat mehrheitlich ihren neoliberalen Präsidenten Mauricio Macri nach vier Jahren satt. Das liegt auch daran, dass 15 Millionen der 44 Millionen Argentinier hungern, obwohl Argentinien Lebensmittel für 400 Millionen Menschen auf der Welt verkauft. Zahlen eines skandalösen Missverhältnisses, die der peronistische Senator der Provinz Córdoba, Carlos Caserio, im September bei der Debatte um den Ernährungsnotstand nannte. Im Anschluss wurden der bereits 2002 verhängte Ernährungsnotstand bis 31. Dezember 2022 verlängert und zusätzliche Nahrungsmittelhilfen von umgerechnet 170 Millionen Euro bewilligt.

Jesús leidet keinen Hunger, aber die Politik von Macri schlägt ihm auf den...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.