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Einfallsreich
Barbados Premierministerin Mia Mottley wird bei der COP 27 dem Süden eine Stimme geben
So bekannt wie Bob Marley ist Mia Mottley noch lange nicht, doch sie wird immer bekannter. Und das durchaus mit Hilfe des 1981 verstorbenen jamaikanischen Reggae-Sängers, auf den sich die Premierministerin von Barbados gerne beruft, um die Staats- und Regierungschefs der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen hinter sich zu versammeln und vom reichen Norden größere Zugeständnisse bei der Bewältigung der existenziellen Bedrohung durch die globale Erwärmung zu fordern. »Wer wird aufstehen und sich für die Rechte unseres Volkes einsetzen?«, ist ihre am Song »Get Up, Stand Up« von Bob Marley orientierte Leitfrage beim Klimawandel, die sie auch beim Weltklimagipfel in Scharm El-Scheikh (COP 27) wieder zur Sprache bringen wird. Mottley hat die Fakten auf ihrer Seite: In den vergangenen sieben Jahren haben extreme Stürme die karibischen Inselstaaten nach Angaben der Vereinten Nationen wirtschaftlich sechsmal stärker beeinträchtigt als größere Länder.
Mottley, die es nach einem triumphalen Wahlsieg der Barbados Labour Party (BLP) 2018 als erste Frau an die Spitze der Regierung geschafft hat, kann auf eine bemerkenswerte Karriere zurückschauen. Ihren Jura-Abschluss machte sie auf der London School of Economics, sie wurde als erste Frau Generalstaatsanwältin auf der Insel und war dort auch die erste weibliche Oppositionsführerin, als sie 2008 die Führung der BLP übernahm. Bereits 1994 wurde sie mit 29 Jahren zur Ministerin für Bildung, Jugend und Kultur berufen. Eine steile Karriere.
Die Barbadierin ist eine entschiedene Streiterin für einen Schuldenerlass und fordert Finanzhilfen, um einkommensschwache Länder bei der Bewältigung der zahlreichen aktuellen Krisen zu unterstützen. Sie wird sogar als künftige UN-Generalsekretärin gehandelt, weil sie sich als eine der einfallsreichsten Fürsprecherinnen einer neuen Weltordnung profiliert hat. Der Globale Norden dürfte aber etwas dagegen haben.
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