Am Ende ticken alle ähnlich

Die Studie über den Braunkohleausstieg in der Lausitz stellt die richtigen Fragen

Während in Berlin, München und anderswo hitzig diskutiert wird, ob man als Zeichen des Klimaprotests Straßen blockieren darf, werden anderswo die richtigen Fragen gestellt: Wieviel Braunkohle darf man in Deutschland noch verfeuern? Und was heißt das etwa für das Lausitzer Revier? Energieexperten haben jetzt ausgerechnet, dass bei einer anhaltend hohen Kohleverstromung schon in gut drei Jahren Schluss sein müsse. Drosselt man die Kraftwerksleistung, ginge vielleicht auch noch 2030.

Angesichts solcher Berechnungen dürfte den politisch Verantwortlichen für die Lausitz eine Laus über die Leber gelaufen sein. Brandenburg und Sachsen halten im Unterschied zu Nordrhein-Westfalen trotzig am bisherigen Ausstiegstermin 2038 fest. Ganz nach dem Motto: Der Osten tickt anders. Das ist einerseits verständlich, da der Bund die berechtigten Strukturwandel- und Arbeitsplatzsorgen vor Ort genauso ignoriert wie die Klimaziele und nicht über einen gesamtdeutschen Ausstiegspfad mit den Ländern verhandelt. Andererseits wären lokale Ausnahmen fehl am Platz, da die Klimakatastrophe niemanden verschonen würde. Dann ticken alle ähnlich.

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