Niger steht nicht allein

Martin Ling über den Schulterschluss der Sahel-Staaten

Die Drohung steht im Raum: Wenn die nigrische Militärregierung nicht binnen Wochenfrist klein beigibt und den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder in Amt und Würden bringt, erwägt die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas eine militärische Intervention. Zur Ecowas gehören auch Nigers Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso – beide derzeit wegen Putschen suspendiert, die keine Militärintervention der Ecowas nach sich gezogen haben. Und exakt Burkina Faso und Mali üben den Schulterschluss mit ihren nigrischen Compagnons. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, »jegliche Militärintervention gegen den Niger wird als Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali betrachtet.«

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Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Die Ecowas steckt wie der komplette Westen in Niger vor einem Dilemma: Die verhängten Sanktionen und die Suspendierung der Entwicklungszusammenarbeit, was im Gefolge von Frankreich auch Deutschland veranlasst hat, werden die Anti-Westen-Stimmung nur noch verstärken, eine Militärintervention erst recht. Frankreichs Politik zielte auf die Rohstoffe und ging an den meist bitterarmen Menschen in Niger vorbei. Jetzt gibt es die Quittung, Ecowas hin oder her.

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