Atomreaktoren in der Ukraine: Strahlender Rückschritt

Daniel Säwert über die neuen Atomreaktoren in der Ukraine

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Blick auf das AKW Chmelnyzkyj. Das zum Ende der Sowjetunion errichtete Kraftwerk wird um US-amerikanische Reaktorblöcke erweitert.
Blick auf das AKW Chmelnyzkyj. Das zum Ende der Sowjetunion errichtete Kraftwerk wird um US-amerikanische Reaktorblöcke erweitert.

Noch während Russland weiter massiv die Ukraine zerstört, macht sich der Westen Gedanken über den Wiederaufbau des Landes. Ideen gibt es viele, und sie haben einen gemeinsamen Nenner: Die Ukraine soll grün werden, der Energiesektor bis 2050 klimaneutral. Eine riesige Herausforderung, bedenkt man, dass vor Moskaus Einmarsch 55 Prozent des Stroms aus Atomkraftwerken kam. Betreiber erneuerbarer Energien, die nur acht Prozent ausmachten, schauten in die Röhre. Selbst die ständig abgesenkten Vergütungen wurden nach Kriegsbeginn nicht mehr ausgezahlt.

Trotzdem propagieren Berlin und Brüssel bis heute die grüne Wende, produzieren schöne Texte und Grafiken zur sauberen Zukunft der Ukraine. Und haben die Rechnung ohne Kiew gemacht. Dort sieht man die Zukunft nicht in Wind und Sonne, sondern im Atom. Die neuen Reaktoren in Chmelnyzkyj, made in USA, feiert man als »großes geopolitisches Projekt« gegen Russland. In der ukrainischen Steppe hat Europas grüne Wende gegen Uncle Sams Brennstäbe verloren.

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