Jeder siebte USA-Bürger lebt in Armut

Grundsatzrede Obamas zur Finanzkrise und rechte Massendemonstration gegen seine Politik

Genau ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers will Barack Obama heute eine Grundsatzrede zur Finanzkrise halten. Während der USA-Präsident in seiner wöchentlichen Radioansprache erneut für eine Gesundheitsreform warb, demonstrierten Zehntausende Konservative am Wochenende in Washington gegen seine Politik. Von Protesten gegen die wachsende Armut im Lande war nichts zu hören.

Finanzminister Timothy Geithner hat die Marschrichtung für den heutigen Auftritt des Präsidenten in der New Yorker Federal Hall direkt neben der Börse in der Wall Street schon vorgegeben: Ein Jahr nach dem folgenschweren Aus des Finanzinstituts Lehman Brothers seien die USA auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung. Die Regierung habe einen katastrophalen Zusammenbruch abgewendet, nun sei es an der Zeit, vom Rettungs- auf einen Wachstumskurs umzuschwenken. Das staatliche Konjunkturprogramm in Höhe von 787 Milliarden Dollar (540 Milliarden Euro) hat die Wirtschaft nach Einschätzung des Weißen Hauses spürbar belebt – und ist an einer wachsenden Gruppe von US-Amerikanern glatt vorbeigegangen.

Die Rezession hat im vergangenen Jahr über zwei Millionen Bürger im reichsten Land der Welt zusätzlich unter die Armutsschwelle rutschen lassen. Die Zahl der Armen sei von 37,3 Millionen auf 39,8 Millionen angestiegen, heißt es in dem vom Washi...


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