Als die Trabanten in Prag stehen blieben
... und die »dederoni« die bundesdeutsche Botschaft besetzten
Im September 1989 besetzten immer mehr DDR-Bürger die BRD-Botschaft in Prag. Die diplomatischen Drähte liefen heiß. Die schließlich verkündete Lösung brachte den politischen Akteuren jedoch keine Atempause. Teil 39 der ND-Serie erzählt auch, wie die Prager die »Invasion« sahen.
Es war wohl der merkwürdigste Parkplatz der Welt in jenen Tagen des August 1989, als die Straßen rings um das Lobkovitz-Palais – den Sitz der bundesdeutschen Botschaft – auf der Prager Kleinseite vollgestopft waren mit Trabanten, Wartburgs und auch Ladas. Fast alle dieser Autos trugen DDR-Kennzeichen, in vielen von ihnen steckte sogar noch der Zündschlüssel. Ihre Besitzer hatten mit ihnen abgeschlossen, und wohl auch mit dem Land, aus dem sie und die Fahrzeuge kamen: der Deutschen Demokratischen Republik. 1600 Fahrzeuge zählte die Prager Polizei Ende Oktober 1989.
Am 17. August hatten DDR-Bürger begonnen, das Gelände der bundesdeutschen Botschaft zu besetzen. Ihr Ziel war es, von hier aus ihre Ausreise in den Westen, in den anderen deutschen Staat zu betreiben. Täglich berichteten die Nachrichtensendungen der Bundesrepublik über diese Botschaftsbesetzer, und täglich wurden es also mehr, die diesen Weg versuchen wollten.
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