Katalonien könnte den Stierkampf verbieten

Bürgerinitiative setzte Parlamentsentscheid über die grausame Tradition durch

  • Hubert Kahl (dpa), Madrid
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dem Stierkampf droht in Katalonien das Aus. Das Parlament in Barcelona entscheidet darüber, ob die »Fiesta« in der Region im Nordosten Spaniens verboten wird.

Die Abgeordneten befassen sich allerdings nicht ganz freiwillig mit dem in Spanien als heikel geltenden Thema. Eine Bürgerinitiative hatte 180 000 Unterschriften gesammelt und damit das Stierkampf-Verbot durch ein Volksbegehren auf die Tagesordnung gebracht. Die für Freitag geplante Abstimmung im Regionalparlament weckt in Spanien heftige Emotionen. Die Bürgerinitiative »Prou!« (Es reicht!) betrachtet – ebenso wie Tierschützer in aller Welt – den Stierkampf als Tierquälerei und als ein blutiges und grausames Spektakel, das nicht in die heutige Zeit passt. Bei den Katalanen stieß sie damit auf gewisse Sympathien, denn viele Bewohner der Region sehen in den Kampfstieren ein Symbol des »spanischen Imperialismus«.

Auf der Gegenseite macht die Lobby der Stierkampfbranche mobil, um die Parlamentarier zu einer Ablehnung der Gesetzesinitiative zu bewegen. »Wir leben anscheinend in einem Spanien der Verbote«, beklagte der Ex-Stierkä...


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