Armut in der Olympiastadt ist offenkundig

Im wohlhabenden Vancouver leben 3000 Menschen auf der Straße

  • Ines Wallrodt, Vancouver
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nur zwei Straßen von Vancouvers historischem Szeneviertel Gastown entfernt, kommt der unbedarfte Spaziergänger in die East Hastings Street. Und plötzlich stößt er auf erschreckende Armut. Zu Hunderten stehen, sitzen, liegen hier Menschen fast jeden Alters. Rund 3000 müssen in Vancouver auf der Straße über die Runden kommen. Die Zahl hat sich verdreifacht, seit die Stadt den Zuschlag für die Spiele erhalten hat, sagen karitative Einrichtungen. Wird irgendwo Essen ausgegeben, sind die Schlangen schnell 100 Meter lang. Das ist Downtown Eastside, das ärmste Viertel Kanadas. Nicht das, was Touristen mögen, wenn sie viel Geld ausgegeben haben, um hier ein paar nette Tage zu verbringen.

Das Elend ist so offenkundig, dass Verschweigen für die Olympiagastgeber keine Möglichkeit war. Die Regierungen der Provinz British Columbia und der Stadt Vancouver haben deshalb am Rande des Viertels ein Informationszentrum für die internationale Presse einger...


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