Ungünstiges Klima für Polens Linke

Wehrlos gegen Manipulationen der Rechten

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Polens Sozialdemokraten – das Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) – verfolgen das politische Geschehen an der Weichsel überwiegend in der ihnen zugewiesenen Rolle von Zaungästen.

Da wollen sie rein: Präsidentenpalast in Warschau ND-
Da wollen sie rein: Präsidentenpalast in Warschau ND-

Wie alle seine Konkurrenten zieht auch Jerzy Szmajdzinski, Vizemarschall des Sejms und SLD-Kandidat für die im Herbst dieses Jahres fällige Präsidentenwahl, zum Stimmenfang kreuz und quer übers Land. Aber seinen möglichen Wählern bietet er wenig Neues. Sieht man davon ab, dass er sich seines Großvaters erinnerte, der 1920 im Krieg gegen die gen Warschau strömende »bolschewistische Flut« schwer verwundet wurde. Aber selbst das findet in den Medien, die von den Rechten beherrscht werden, wenig Beobachtung. Dagegen wird Szmajdzinski, der von 2001 bis 2005 Verteidigungsminister war, von jungen Linken wegen der Beteiligung an der »Koalition der Willigen« im Irak-Krieg und für die Treue an der Seite der USA in Afghanistan kritisiert.

In der augenblicklichen Großwetterlage steht das SLD im Regen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Kaum jemand versteht beispielsweise, warum die Partei den Spruch des Obersten Gerichts kritisiert, wonach die Aufhebung...


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