Die Nachtwanderer von Bremen
Ehrenamtliche wollen Jugendgewalt vorbeugen
An Wochenenden und vor Feiertagen streifen sie nachts durch Straßen und Parks von Bremen, stehen vor der Disco oder fahren in Bussen mit, um Vandalismus zu verhindern. Durch ihre Präsenz wollen die »Nachtwanderer« dazu beitragen, dass sich Jugendliche sicherer fühlen und Konflikte entschärft werden.
Bremen. Die Nacht ist lau, und jetzt im Juni ist es lange hell. Am Rande des Hafenfestes im Bremer Norden sind viele Jugendliche unterwegs, oft mit mächtigen Cola-Flaschen in der Hand, die sie zur Hälfte mit Wodka aufgefüllt haben. Auf den Wegen stehen ganze Batterien leerer Bierflaschen, Alkoholdunst liegt in der Luft. Mittendrin: eine Gruppe Erwachsener mit einheitlich blauen Westen. »Nachtwanderer« steht in Leuchtschrift auf ihren Jacken. »Ich bin ein Nachtschwärmer, bringen Sie mich nach Hause?«, neckt sie ein Jugendlicher, der schon mächtig getankt hat. »Ihr seid doch die Aufpasser aus dem Bürgerhaus«, setzt er nach.
Doch die Frauen und Männer, die da zwischen den angetrunkenen Jugendlichen stehen, sind weder Hilfspolizisten noch gehören sie einem Sicherheitsdienst an. Die »Nachtwanderer« sind Ehrenamtliche, die in kleinen Gruppen unterwegs sind, wo sich junge Leute gerne aufhalten. An Wochenenden und vor Feiertagen streifen sie z...
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