Demonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln und München
Unter dem Motto Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten ruft die Anti-AKW-Bewegung für diesen Samstag zu bundesweiten Großdemonstrationen
Bundeskanzlerin Merkel hat für ihre Version des Atomausstiegs eine betuliche Formulierung gefunden: Er soll »mit Augenmaß« geschehen. Beim Umgang mit der Kernspaltung ist das Augenmaß allerdings kein verlässliches Werkzeug, da sollte doch der Verstand aktiviert werden.
Das letzte Argument, das AKW-Befürworter gewöhnlich zur Verteidigung der Atomenergie bemühen, brachte kürzlich noch einmal jener Mann in Anschlag, dem vor allen anderen Deutschland seine atomaren Kraftwerke zu verdanken hat: Helmut Schmidt, SPD-Bundeskanzler in den 1970er Jahren. Der Wochenzeitung »Die Zeit« sagte er zu den Lehren aus dem Fukushima-Unfall: »Alles auf der Welt hat sein Risiko.« Diese Feststellung ist banal, aber untauglich als Antwort auf die Frage, welche Risiken eine Gesellschaft für ihre Versorgung und für die Zukunft folgender Generationen eingehen will. Nicht beherrschbare Risiken sollte der Verstand ausschließen.
Dass die Gewinnung von Energie aus atomarer Kernspaltung ein letztlich unbeherrschbares Risiko birgt, räumen die Architekten der AKW-Technologie und ihre politischen Zeugwarte im Grunde selbst ein. Der »Größte Anzunehmende Unfall« (GAU), für den ein AKW sicherheitstechnisch ausgelegt sein muss, ist ei...
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