Nazis wurden zum Katalysator

Konsequenzen aus »Fall Insel« in Sachsen-Anhalt gefordert

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bürger vertrieben mit Hilfe von Nazis zwei Ex-Straftäter aus einem Dorf in Sachsen-Anhalt. Politiker klagen, der Rechtsstaat sei erpressbar geworden, und fordern Konsequenzen.

Nach der faktischen Vertreibung zweier ehemaliger Straftäter aus dem Dorf Insel in der Altmark fordert die Linksabgeordnete Eva von Angern die Politik in Sachsen-Anhalt auf, einen »Notfallplan« zu entwickeln, damit es künftig in ähnlichen Situationen »nicht zu Selbstjustiz kommt«. Man solle wesentlich früher und offensiver in die öffentliche Debatte eingreifen, falls wieder bekannt wird, wo sich entlassene Straftäter nach Verbüßung ihrer Haft niederlassen wollen. Das ist laut David Begrich vom Verein »Miteinander« auch wichtig, weil sich sonst erneut »Nazis zu den Sprechern der Leute zu machen drohen«. Begrich hält es generell für dringend nötig, eine Debatte in der Gesellschaft zu führen, wie Resozialisierung ermöglicht werden kann: »Jeder hat das Recht darauf, nicht ewig als Straftäter angesehen zu werden.«

Vergangene Woche hatten zwei 56 und 64 Jahre alte Männer, die wegen Sexualdelikten langjährige Haftst...


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