Santos ist ein Uribe »light«
Kolumbiens Präsident grenzt sich von seinem Vorgänger ab, behält aber den neoliberalen Kurs bei
Mit viel Pathos und militärischen Ehren hat Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos am Dienstag sein zweijähriges Amtsjubiläum begangen. Die Bilanz ist derweil durchwachsen.
Juan Manuel Santos will Geschichte schreiben: An der Brücke von Boyacá nahe der Kleinstadt Tunja, an der Simón Bolívar die Spanier einst entscheidend geschlagen und damit den Weg zur Unabhängigkeit geebnet hatte, rief Kolumbiens Präsident seine Landsleute dazu auf, den Kampf der Befreier fortzusetzen. »Unsere Vorfahren haben für die Freiheit gekämpft, heute kämpfen wir für Sicherheit, Jobs und Wohlstand.«
Seit seiner Amtsübernahme müht Santos sich redlich, sich von seinem Vorgänger, dem Rechtspopulisten Álvaro Uribe, abzugrenzen. Inhaltlich sind die Differenzen allerdings in vielen Bereichen nur oberflächlich. »In der Wirtschafts- und Sozialpolitik hat Santos den neoliberalen Kurs fortgeführt«, sagt der Kongressabgeordnete Iván Cepeda von der linken Oppositionspartei Polo Democrático Alternativo im Gespräch mit dem »nd«: »Privatisierung staatlicher Unternehmen und Privilegien für transnationales Kapital bei gleichzeitiger Beschneid...
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