Den Euro einzuführen wäre paradox
Ewa Ziółkowska von Attac Polen über die Auswirkungen der Eurokrise in ihrem Land
Ewa Ziółkowska ist Präsidentin von Attac Polen. Die Journalistin war in den 80er Jahren engagierte Gewerkschafterin und lebte sieben Jahre als politischer Flüchtling in Frankreich. Über die Auswirkungen der Eurokrise in Polen und die derzeitige Kraft sozialer Bewegungen sprach mit ihr Stephan Lindner.
nd: Wie bekommen Sie die Eurokrise in Polen zu spüren?
Ziółkowska: Unser Premierminister behauptet zwar, dass in dieser großen Krise Polen wie eine grüne Insel sei, aber in Wirklichkeit ist die Lage äußerst schwierig und dies schon seit Beginn der sogenannten Transformation. In den letzten 20 Jahren sind viele Polen verarmt, so etwas wie Sozialhilfe gibt es nicht.
Hat die Krise denn auch für Polen eine neue Qualität oder ist die jetzige Situation genauso, wie man sie seit dem Übergang kennt?
Wir sind natürlich auf dem Laufenden, was die Krise in Ländern wie Griechenland, Spanien, Italien oder Portugal anbelangt. Aber bei uns sagt man, diese Krise sei noch gar nicht angekommen, sie komme erst im nächsten Jahr. Man weiß, dass es in der Eurozone eine besondere Krise gibt. Trotzdem hindert dies unsere Regierung nicht daran, darüber nachzudenken, den Euro auch bei uns einzuführen. Das ist paradox, weil es eine ganze Reihe von Ländern ...
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