Der linke Nichtwähler

Eine Frage der Mobilisierung: SPD und Linkspartei liegen in Umfragen weit hinter ihren Möglichkeiten

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Man hört und liest es immer wieder einmal: Eigentlich sei die Bundestagswahl doch im Prinzip schon entschieden, jedenfalls in dem Sinne, als dass die beiden rechnerisch wahrscheinlichsten Ergebnisse für sich genommen keinen Unterschied hermachen: Entweder macht Angela Merkel weiter oder die CDU-Vorsitzende bleibt Kanzlerin. In solche Vorschau ist der Gedanke eingeprägt, zwischen Schwarz-Gelb und großer Koalition gebe es politisch wenig Unterschiede; kommt die Prognose von links, ist sie zudem als Kritik an der SPD gemeint - die würde ja lieber erneut im Bündnis mit der Union schrumpfen als einen schwierigen aber wirklichen Wechsel zu versuchen.

Die Sache hat einen Haken: Sie stimmt zum Teil und hat für das „linke Lager“ einen demobilisierenden Effekt. Schaut man sich die Umfragen an und beäugt die Szenarien der Parteistrategen sieht es derzeit in der Tat so aus: Merkel hat einen riesigen Vertrauensvorsprung, die SPD bleibt verg...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.