Der kurze Sommer der Anarchie
Rebellion im US-Blockbuster
Es gibt dieser Tage zwei Barack Obamas. Der eine wirbt auf dem G-20-Gipfel dafür, möglichst schnell eine begrenzte Anzahl Syrer zu ermorden. Der andere hat die letzten Jahre den Drohnen-Killer nur markiert, hat einsame, radikale Entscheidungen getroffen und im Stillen eine Revolution von oben vorbereitet. Der eine ist aus Fleisch und Blut. Der andere agiert seit Donnerstag als Summe liberaler Projektionen auf den Kinoleinwänden: In Roland Emmerichs »White House Down« vollzieht der afroamerikanische US-Präsident (Jamie Foxx) einen linken Putsch. Sein verwegener Plan: Die US-Armee räumt mit sofortiger Wirkung alle Militärbasen im Nahen Osten - als Beginn einer Entmachtung von heimischen Kriegsgewinnlern.
Die Konterrevolution eines ideologiefreien militärisch-industriellen Komplexes und seiner politischen Marionetten folgt natürlich auf dem Fuße. Der Präsident gekidnappt, der Vize tot - fertig ist der Gegen-Staatsstreich. Sand im...
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