Mindestlohn: Der Osten soll offenbar länger warten

Bericht über Kompromisslinie zwischen Union und SPD: 8,50 Euro in den neuen Ländern erst im Jahr 2015 / Bsirske: »eine krasse Ungerechtigkeit«

Berlin. Offenbar haben sich die Spitzen von Union und SPD auf eine gemeinsame Linie beim Mindestlohn geeinigt. Wie die »Leipziger Volkszeitung« berichtet, soll demnach in den ostdeutschen Länder erst im Jahr 2015 eine allgemeine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro wirksam werden. »Als Blaupause für die neue Regelung«, so das Blatt, gelte der jüngste Tarifvertrag für das Friseurhandwerk. Dieser sieht ein Modell vor, nach dem der Mindestlohn in Ost wie West zunächst in unterschiedlicher Höhe eingeführt und dann stufenweise erhöht wird.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, nannte einen solchen Weg »nicht zu rechtfertigen«. Fast ein Vierteljahrhundert nach der Wende und über 20 Jahren seit der Vereinigung wären unterschiedliche gesetzliche Lohnuntergrenzen »eine krasse Ungerechtigkeit«, so Bsirske. Der »Leipziger Volkszeitung« sagte er, »der allgemeine gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro ist sozialpolitisch geboten u...


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