Lappalie hat schwere Folgen

Bisher wurde die Kirchensteuer erst bei der Steuerbereinigung am Jahresende fällig, jetzt übernehmen die Banken die Prozedur. Eine steuertechnische Nichtigkeit, die ungeahnte Folgen zeitigt.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück war es, der 2009 die Abgeltungssteuer einführte, auf die nun ab Januar 2015 die Banken automatisch auch die je nach Bundesland neun beziehungsweise acht Prozent Kirchensteuer erheben werden - höchstens aber drei Prozent des Jahresgesamteinkommens. Bislang regelten dies die Gläubigen in ihrer Steuererklärung nachträglich selbst. Aber offensichtlich nicht alle, weshalb die Kirchenoberen von einer nun geschlossenen Solidaritäts- und Gerechtigkeitslücke sprechen. Langfristig ist die Regelung einer hermetisch geschlossenen Steuererhebung wohl auch sinnvoll. Denn in den nächsten Jahrzehnten wird es immer mehr christliche Rentner geben, die dann ohne Erwerbsarbeit keine Lohn- und Einkommensteuer mehr zahlen, wohl aber Kapitalertragsteuer auf ihr lang Erspartes oder Ererbtes.

Insgesamt sollte es also ein finanzielles Plus für die Kirchen bedeuten. Aber die angeschriebene...