Wie geht das: Einfach leben?
Byung-Chul Han sucht die Machttechniken des Neoliberalismus zu ergründen
Das Rezensionsexemplar kam nicht rechtzeitig, um es in den Urlaub mitzunehmen. Dass ich es mir nachschicken ließ, hatte mit Interesse an Byung-Chul Han zu tun, dem Wissen-Wollen, was dieser 1959 in Seoul geborene Philosoph und Kulturwissenschaftler über neoliberale Psychopolitik zu sagen hat. Da war ich schon auf den ersten Seiten der Selbstausbeutung überführt. «Das Ich als Projekt, das sich von äußeren Zwängen und Fremdzwängen befreit zu haben glaubt, unterwirft sich nun inneren Zwängen und Selbstzwängen in Form- von Leistungs- und Optimierungszwang.»
Allgemein stimmt es ja und war schon in Byung-Chul Hans Buch «Die Müdigkeitsgesellschaft» nachzulesen, dass es immer mehr Berufe gibt, in denen Menschen nicht wie Arbeiter, sondern wie Kleinunternehmer agieren, ohne äußere Einschränkung, doch permanenter Konkurrenz unterworfen. Sie wähnen sich frei in ihrem Leistungswillen, während ihnen der Druck, der dahinter steht, nicht zu ...
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