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Rainer Börner, PDSler mit Stasi-Bekenntnis

  • Lesedauer: 1 Min.

Er war ein junger Wilder in der PDS. Bart, ungebändigte lange Haare, Jeans, in der Wendezeit Anfang 30. Ein Rocker, wenn man so will. Jahrelang hatte Rainer Börner für die FDJ Kulturarbeit gemacht, Rockkonzerte organisiert, Künstler wie Rio Reiser, mit dem später befreundet sein sollte, zu Auftritten in die DDR geholt. Im Herbst 1989 lernte er Bürgerrechtler kennen, entdeckte verblüfft politische Berührungspunkte, wollte seinen Beitrag zur Erneuerung der SED leisten. Er wurde in die PDS-Führung gewählt und in die Volkskammer. Dort, im Plenum, stand er eines Tages unvermittelt auf und erklärte zum Erschrecken nicht weniger seiner Genossen dem Parlament als erster Abgeordneter ohne Not und Beweisdruck, wie er der Staatssicherheit über die Kulturszene berichtet hatte. Er wollte die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit antreiben, Erstarrungen lösen. Natürlich gab es nicht nur Beifall aus der eigenen Partei. Börner ging das alles zu langsam, er verließ die Partei, die Politik. Kehrte zurück zur Musik; in einen Plattenladen, später zur Rio-Reiser-Stiftung. wh

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