Alexander Ludewig

Die Berliner sind nach dem 3:4 gegen den zuvor punktgleichen VfL der große Verlierer des 32. Spieltags. Hoffnung macht nur die zweite Halbzeit: Als alles schon verloren war, kämpften die Köpenicker um den Klassenerhalt.

Während der Westen, Norden und Süden Deutschlands stets mit mehreren Vereinen erstklassig vertreten sind, strahlt der Glanz der Bundesliga im Osten der Republik nur spärlich. Und jetzt wankt auch der letzte Leuchtturm.

Mit Vorfeude reisen die Berliner zum »Freundschaftsduell« nach Karlsruhe. Sportlich läuft es unerwartet gut, nach Jahren sogar wieder finanziell. Aber nicht jeder meint es gut mit dem Verein, beispielsweise der Investor.

Es war ein bittersüßer Abend für Hansa in Berlin: sportlich chancenlos, aber mit viel mutmachender Unterstützung von den eigenen Fans. Der Glaube an die eigene Kraft soll auch durch Gespräche wieder gestärkt werden.

Nach dem 1:0 in Berlin hat die Werkself 16 Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Für Union ist es im Abstiegskampf wieder enger geworden. Die Anhänger der Köpenicker sorgen sich aber mehr um die Werte ihres Vereins.

Die Dokumentarfilmerin Annekatrin Hendel hat den Köpenicker Fußballklub zwei Jahre lang mit ihrer Kamera begleitet – bis in die Königsklasse. Jetzt kommt ihr Porträt über die Menschen hinter dem Verein ins Kino.

Union ist Königsklasse, für die Dokumentarfilmerin aber keineswegs »aufgebläht«. Sondern ein Beispiel, wo Ostdeutsche Positives schaffen, solidarisch im Kollektiv gearbeitet wird und Frauen viel zu sagen haben.

Gegen Werder freute sich der Berliner Trainer über die Effizienz vor dem Tor. Weil sie zuletzt immer gefehlt hatte, hatte er seine Spieler kritisiert. Zu Unrecht. Denn die Zahlen sprechen gegen ihn und sein System.

Zurück im Bundesliga-Alltag: Der BVB gewinnt mit 2:0 in Berlin, für eine Spielunterbrechung sorgen nur die Gästefans. Während die Köpenicker mit der Niederlage gut leben können, überzeugt die Borussia nur mit Worten.

Für die Freiburgerin vom Netzwerk »Zukunft Profifußball« ist der Erfolg beim Protest gegen einen DFL-Investor nicht nur einer der Fans in den Stadien, sondern auch der Vereinsmitglieder mit ihren Mitbestimmungsrechten.

Der Chef von Hannover 96 hat schon immer »ein anderes Verständnis von Spielregeln«, wie er betont. Aktuell zeigt er das aktuell mit seiner unrühmlichen Hauptrolle im Investorenstreit des deutschen Profifußballs.

Die Deutsche Fußball-Liga hat nach langem Kampf des Zuschauervolkes ihre Investorenpläne beerdigt. Gut so! Denn: Sie braucht gar kein »saudisches Blutgeld«, um in strukturell wichtige Zukunftsbereiche zu investieren.

Nach dem 32:21 der Berliner gegen den Drittplatzierten aus Flensburg ist das Titelrennen ein Zweikampf. Im Duell mit dem SCM um die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte spricht aber nur die Offensive für die Füchse.

Bemerkenswerter als das 1:0 von Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg in einem ereignisarmen Spiel waren dessen lange Unterbrechung, wichtige Stimmen dazu und die gute Aufklärung über die Gründe.

Verurteilt wurde der Leipziger wegen Dopings einer minderjährigen Leichtathletin. Die Liste seiner Verfehlungen ist noch sehr viel länger. Nun trainiert er wieder junge Sportlerinnen, die Verbände schauen wieder nur zu.

Mit dem 1:2 gegen den Hamburger SV haben sich die Berliner aus dem Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga verabschiedet. Noch bitterer war zuvor das Aus im DFB-Pokal. Wirkung zeigt der Fan-Protest gegen die DFL.

Hertha BSC war ein Sinnbild des Scheiterns im turbokapitalistischen Fußball. Wer es schafft, solch einen Verein zu befrieden, muss Außergewöhnliches leisten. Bernstein tat es, schon sehr früh als Fan, dann als Präsident.

Im Moment des größten Erfolgs ist Union falsch abgebogen. Die größte Stärke, der außergewöhnliche Zusammenhalt, ist dabei abhanden gekommen. Und die atmosphärischen Probleme lassen sich nicht so leicht wie andere lösen.

Der neue Trainer Nenad Bjelica hat schon viel erreicht. Von einer angeknacksten Psyche der Spieler war auch beim 2:3 gegen Madrid die nichts mehr zu sehen. Und seine taktischen Ansätze bringen neue Stärken hervor.

Die Deutsche Fußball-Liga stimmte für den Einstieg eines Investors. Mit dessen Geld sollen die Vermarktung verbessert und dadurch die Erlöse gesteigert werden. Keiner weiß, ob das gelingt, kommentiert Alexander Ludewig.