nd-aktuell.de / 08.02.2016 / Politik / Seite 14

Die Weißeritztalbahn wird wiederhergestellt

Die sächsische Schmalspurstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf soll bis Dezember rekonstruiert sein - für gut 15 Millionen Euro

Nach den Hochwasserschäden aus dem Jahr 2002 ist die beliebte Weißeritztalbahn bis heute nicht voll befahrbar. Das soll sich jetzt ändern. Teils sind die entsprechenden Aufträge schon vergeben.

Dresden. Mit rund 100 Kilometern hat Sachsen das bundesweit dichteste Netz an Schmalspurbahnen. Auf insgesamt fünf Strecken mit einer Spurweite von 750 Millimetern verkehren täglich Personenzüge nach Fahrplan. Nun soll die Weißeritztalbahn, Deutschlands dienstälteste Schmalspurbahn, bald auch wieder zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge rollen. Die Strecke wurde 2002 vom Hochwasser stark beschädigt.

Auf dem Wiederaufbau liege in diesem Jahr der Schwerpunkt, sagte der Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), Mirko Froß, in Dresden. Der Start der Bauarbeiten ist für März geplant; voraussichtlich im Dezember soll der Bauabschnitt fertig sein. Dazu »muss aber alles planmäßig verlaufen«, so Froß. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Strecke auf rund 15,5 Millionen Euro. Die Leistungen wurden europaweit ausgeschrieben und teilweise bereits vergeben. Der 15 Kilometer lange Abschnitt zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde wurde bereits für 22 Millionen Euro rekonstruiert. Nun folgt die restliche Strecke bis Kipsdorf. Wann wieder Züge verkehren, ist noch unklar.

Die SDG betreibt neben der Weißeritztalbahn noch die Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul-Ost und Radeburg im Kreis Meißen. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gibt für die beiden Schmalspurbahnen pro Jahr rund 4,2 Millionen Euro aus; rund 500 000 Euro sind für die Strecke zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf eingeplant.

Die Lößnitzgrundbahn verkehrt von Radebeul-Ost bis nach Radeberg unterwegs. Dabei geht es durch Weinberge, durch den Lößnitzgrund und über einen mehr als 200 Meter langen Damm durch die Dippelsdorfer Teiche bei Moritzburg. Daneben gibt es noch drei weitere Schmalspurbahnen anderer Betreiber in Sachsen: die Fichtelbergbahn, die Döllnitzbahn und die Zittauer Schmalspurbahn.

Die Lößnitzgrund- und die Weißeritztalbahn verbuchten 2015 weniger Fahrgäste als im Jahr zuvor. 2014 sei allerdings auch ein Rekordjahr gewesen, so Froß. Die Weißeritztalbahn zählte im vergangenen Jahr rund 145 000 Gäste und damit ein Minus von drei Prozent. Bei der Lößnitzgrundbahn waren es 253 000 Mitfahrer, vier Prozent weniger als 2014. Unter anderem seien die verregneten Herbstferien 2015 ein Grund dafür gewesen. nd/dpa