In der Nacht zu Donnerstag ist die mehr als einen Monat andauernde Besetzung des Malheur Nationalparks in Oregon im Nordwesten der USA durch die Bundespolizei FBI beendet worden. Bundespolizisten in gepanzerten Fahrzeugen fuhren auf das Gelände und forderten die letzten vier verbliebenen Besetzer auf, ihre Waffen niederzulegen und aufzugeben. Dies hatten die Besetzer zuvor noch über Stunden verweigert. Über einen Livestream auf der Plattform Youtube war über Stunden zu hören, wie die letzten verbliebenen Mitglieder der Anti-Regierungs-Miliz zunehmend in Ärger und Panik gerieten und die sie umzingelnden FBI-Beamten beschimpften.
Sie waren die letzten vier Besetzer, die seit dem 2. Januar das Gelände besetzten. Vor zwei Wochen waren zwei der Anführer der Besetzung, Ammon und Ryan Bundy, bereits verhaftet worden, nachdem es zu einem Schusswechsel kam, bei dem der Sprecher der Bewegung, Robert Finicum, erschossen worden war. Daraufhin wurden auch weitere Milizionäre festgenommen.
Am Donnerstagmorgen (Ortszeit) ergaben sich die vier Besetzer schließlich, nachdem einer von ihnen noch während der Verhandlungen geäußert hatte: »Wir ergeben uns nicht, wir liefern uns selbst aus. Es ist gegen alles, was wir glauben, aber wir tun es.«
Zu einer weiteren dramatischen Wendung kam es am Mittwochnachmittag (Ortszeit): Der Vater der beiden Anführer der Besetzer, Cliven Bundy, wollte sich auf den Weg zum besetzten Nationalpark begeben – er selbst hatte sich früher geweigert, Pachtgelder für Weideland in Bundesbesitz zu zahlen. Daraus resultierten zahlreiche, teils gewalttätige Konflikte mit den Behörden. Auf dem Weg zu den Besetzern wurde er nun ebenfalls wegen eines gewaltsamen Zusammenstoßes aus dem Jahr 2014 verhaftet.
Bereits Anfang Februar 2016 wurden 15 der Besetzer angeklagt. Ihnen wird unter anderem zur Last gelegt, sich verschworen zu haben. stf/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1001411.oregon-fbi-beendet-nationalpark-besetzung-endgueltig.html