Berlin. Mit ihrem Wahlplakat, das den Papst zeigt[1], hat die rheinland-pfälzische Linkspartei bereits für Empörung bei der Kirche und damit für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gesorgt. Nun wird das nächste Motiv bekannt: ausgerechnet der CDU-Dauerkanzler Helmut Kohl. Am Wochenende ließ die Partei in dem Bundesland, in dem am 13. März über einen neuen Landtag abgestimmt wird, Großplakate mit dem Konterfei des CDU-Politikers kleben - mit dem Zitat: »Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht.«
In der »Bild am Sonntag« wird Linksfraktionschef Dietmar Bartsch mit den Worten zitiert: »Natürlich soll das Plakat provozieren.« Mit der Wahlkampfaktion wolle die Linkspartei erreichen, »dass in Rheinland-Pfalz wie in ganz Deutschland darüber geredet wird, wie ungerecht es zugeht und wie sich die Politik ändern muss«. Bartsch sagte, wenn die Linke dafür »Kronzeugen« wie den Papst und Helmut Kohl habe, könne »das nur gut sein«.
Der CDU-Politiker stammt aus dem Bundesland und war dort von 1969 bis 1976 Ministerpräsident. Von 1973 bis 1998 war er CDU-Chef, von 1982 bis 1998 der sechste Bundeskanzler in der Republik. Zu seiner Zeit lag zum Beispiel der Spitzensteuersatz ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen in Höhe von 65.001 Euro bei 53 Prozent, zeitweise sogar bei 56 Prozent. Steuerpolitisch fordern nicht nur die Linken schon länger eine Rückkehr zu dieser Höhe. Derzeit liegt der Spitzensteuersatz bei 42 Prozent ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 52.151 Euro. nd/Agenturen
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1001689.rheinland-pfalz-linke-wirbt-mit-helmut-kohl.html