Höcke »spricht die Originalsprache der SA der 1920er«

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nennt AfD-Landeschef gefährlich / Rechtspopulisten wollen am Mittwochabend in Erfurt erneut aufmarschieren / Anti-AfD-Bündnis mobilisiert zum Gegenprotest

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Nach den starken Ergebnissen der rechtspopulistischen AfD bei drei Landtagswahlen hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) den AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke scharf angegriffen. »Er spricht die Originalsprache der SA der 1920er Jahre«, sagte Ramelow am Mittwoch bei einem Treffen der Landesintegrationsminister in Erfurt. So habe der AfD-Politiker bei einer Demonstration vor der Staatskanzlei gestanden und gerufen, »wollt ihr den totalen? Dann macht er einen gedanklichen Punkt, die Menge johlt.« Gehört hätten die Menschen aber etwas anderes.

Er nenne Höcke nicht einen Nazi oder Faschisten, »ich nenne ihn einen Menschen, der gefährlich mit Sprache umgeht«, betonte Ramelow. Der AfD-Landeschef wisse offensichtlich genau, welche Emotionen er bediene. Aufgabe der etablierten Parteien müsse es nun sein, den Menschen deutlich zu machen, dass es keinen Raum für Angst gebe. »Es gibt Raum für Sorgen und es gibt Raum für Probleme, und diese Probleme wollen wir gemeinsam lösen.«

Die Rechtspopulisten wollten am Mittwochabend erneut in Erfurt demonstrieren. Das Bündnis »Auf die Plätze fertig: Mittwoch« mobilisiert zu einem Anti-AfD-Protest. Viele seien fassungslose angesichts der Wahlerfolge, doch »spätestens jetzt sollte jeder Person klar sein, dass von der AfD eine große Gefahr ausgeht«, heißt es in einem Protestaufruf. Gerade jetzt sei es umso wichtiger, sich den Rechtspopulisten und ihrem Gedankengut entgegenzustellen. Agenturen/nd

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