nd-aktuell.de / 29.03.2016 / Brandenburg / Seite 12

Abschied von der Holperpiste an der B 87

Für Kraftfahrer ist der frühere Bahnübergang von Wüstermarke seit Jahren ein Ärgernis. Die Straße ist ramponiert, es gilt »Tempo 10«. Doch das wird nicht mehr lange so sein.

Wüstermarke. Ein bei vielen Autofahrern im Süden Brandenburgs verhasstes Nadelöhr wird verschwinden. Von September an soll die Fahrbahn der vielbefahrenen Bundesstraße 87 am ehemaligen Bahnübergang in Wüstermarke (Dahme-Spreewald) saniert werden.

Dazu wird der Landesbetrieb Straßenwesen Schienenreste und Betonplatten an der seit Jahren stillgelegten Strecke zwischen Beeskow und Falkenberg (Elster) beseitigen, wie das brandenburgische Infrastrukturministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Gruppe BVB/Freie Wähler mitteilte. Damit naht ein Ende des vielbefahrenen Tempo-10-Nadelöhrs. Die Strecke wird werktags von Hunderten Lastkraftwagen befahren und gilt als Ausweichroute für die mautpflichtige Autobahn zwischen Frankfurt (Oder) und Leipzig.

An zwei weiteren Übergängen auf der Strecke bei Schlieben und in Herzberg, an denen der Verkehr ebenfalls wegen erheblicher Straßenschäden immer wieder stockt, prüft die Straßenbauverwaltung einen Rückbau, mit dem die frühere Straßenführung wieder hergestellt wird. Auf der Trasse ließ der Streckenbetreiber, die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE), die Gleise demontieren, jedoch blieben auf den Bahnübergängen der B 87 Schienenreste in den Fahrbahnen liegen.

Seit Jahren klagen Autofahrer und Anwohner über die Holperpisten an diesen Überwegen, die den Verkehr behindern und Lärm verursachen. Am einstigen Bahnübergang Wüstermarke, das zur Gemeinde Heideblick gehört, sieht das Ministerium sogar eine »erhebliche Gefahrenstelle« für den Verkehr. Dort gilt Tempo 10. An der ehemaligen Bahnquerung nahe Schlieben ist die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt.

Laut Ministerium ist die DRE seit 2009 rund 20 Mal aufgefordert worden, die Verkehrssicherheit an der Strecke herzustellen und Straßenschäden zu beheben. »In der Regel« habe das Unternehmen die Mängel auch beseitigt, so das Ministerium.

Für den Bürgermeister von Heideblick, Frank Deutschmann, hat die Landeseisenbahnaufsicht versagt. »Die haben es nicht geschafft, sich gegen die DSE durchzusetzen«, sagte er. dpa/nd