nd-aktuell.de / 25.04.2016 / Politik / Seite 7

Hellas ohne Nachrichten

Journalisten streiken / Neue Verhandlungen über Kredite

Athen. Noch mindestens bis Mittwochmorgen sind die griechischen Journalisten im Streik. Der Verband POESY hat am Samstag beschlossen, den zunächst auf 48 Stunden angesetzten Ausstand auszuweiten. Am Mittwoch wolle der Vorstand erneut Tagen und über eine weitere Verlängerung entscheiden, hieß es in einer Erklärung der Gewerkschaften der Redakteure am Samstag. Die Redakteure wehren sich gegen die geplante Fusion ihrer Renten- und Krankenkasse mit denen anderer Berufsverbände. Unter anderem sieht dies die Rentenreform der SYRIZA-geführten Regierung vor, die in den nächsten Tagen vom Parlament gebilligt werden soll.

Sie ist Teil der Verhandlungen mit den Gläubigerinstitutionen, die am Samstag in Athen wieder aufgenommen wurden. Dabei ist nun auch ein »Sparpaket auf Vorrat« Thema. Dies würde auf Wunsch der Kreditgeber von EU, Europäischer Zentralbank und Europäischem Stabilitätsmechanismus in Kraft treten, falls die Griechen bis 2018 das gesetzte Ziel nicht erreichen sollten, einen Primärüberschuss (ohne Schuldendienst) von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erzielen. Auch die Frage nach weiteren Schuldenerleichterungen für Griechenland ist noch ungeklärt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bekräftigte nach einem Treffen der Eurogruppe am Wochenende, dass er diese nicht für notwendig hält.

Stärkere Unterstützung erhält Griechenland derweil vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), hieß es vom griechischen Migrationsministerium. Demnach hat das EU-Amt für humanitäre Hilfe 83 Millionen Euro bereitgestellt. Gemeinsam mit dem UNHCR soll dieses Geld genutzt werden, um die Auffanglager besser auszurüsten, unbegleitete Kinder und Jugendliche zu betreuen und die Asylberatung auszubauen.

In Idomeni ist es derweil laut AFP dutzenden Flüchtlingen aus dem provisorischen Lager gelungen, die eigentlich geschlossene Grenze nach Mazedonien zu überwinden. Die Lage ist angespannt, immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen. Am Donnerstag starb ein Flüchtling, nachdem er von einem Gerüst gefallen war und mit einem Polizeiauto zusammenstieß. Agenturen/nd