Plattenbau

  • André de Vos
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Seit Jahren produzieren Snow Patrol überdurchschnittliche Platten. Doch obwohl ihr vorletztes Album »Final Straw« Platz 3 in den UK-Charts erklomm und sich weltweit insgesamt 3 Millionen Mal verkaufte sind die fünf Musiker aus Schottland und Nordirland in Deutschland noch immer Nobodies. Ihre neue Platte »Eyes Open« übertrifft den Vorgänger noch einmal in punkto Arrangements, Melodiösität und Dynamik, wofür wohl vor allem Produzent und Quasi-Bandmitglied Garret »Jackknife« Lee verantwortlich zeichnet, der die Lieder überkritisch durchging. Die Tracks wurden mit einer Sängerin an der richtigen Stelle veredelt (Martha Wainright auf »Set The Fire To The Third Bar«) und bei vier Songs mit einem Chor aus Britannien-bekannten Indie-Größen effektvoll aufgepeppt. Gary Lightbodys samtweiche aber eindringliche Stimme ist in der Lage, Stimmungsschwankungen zwischen Aufbegehren, Leidenschaft und Melancholie glaubwürdig wiederzugeben. »Eyes Open« besticht insgesamt durch herzergreifende Melodien, dramatische Wendungen und Songs mit dem richtigen Druck und ausbalancierter Härte. Lieder wie »Youre All I Have« setzen sich im Gehörgang fest. Wo manche Bands davon träumen, jemals einen einzigen Über-Song zu schreiben, packen Snow Patrol ein ganzes Album damit voll. »No fillers, just killers« sagt man da. Diese Band gehört spätestens jetzt in die Gewichtsklasse von Placebo, Coldplay und U2, in deren Vorprogramm sie kürzlich noch spie...

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