Ausbeutung unter billiger Flagge

Auf Schiffen herrschen oft schlechte Arbeitsbedingungen

  • Burkhard Ilschner
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wenn Seeleute unter Stress und Überforderung leiden, kann dies zu Unfällen an Bord führen. Auch die sozialen Minimalstandards bieten für die Betroffenen kaum Schutz.

Auf einem Containerschiff wird auf hoher See der Bootsmann bewusstlos aufgefunden und stirbt später. - Auf einem Stückgutfrachter hängt ein vermisster Matrose leblos kopfüber in einem Lukeneinstieg. - Auf einem Frachtschiff mit Schnittholzladung sterben drei Seeleute im Laderaum durch Ersticken. - Bei einer Rettungsbootübung auf einem Chemikalienfrachter bricht ein marodes Drahtseil: ein Toter, zwei Schwerverletzte. - Vier Beispiele aus bislang 24 Berichten, die die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) seit Anfang 2015 veröffentlicht hat. Die BSU ist zuständig für alle Unfälle an Bord von Handelsschiffen unter deutscher Flagge sowie für Unfälle in deutschen Gewässern auf Handelsschiffen jeder Flagge. Für 2014 bilanzierte die Behörde neun Todesopfer bei sechs sehr schweren Seeunfällen.

Deutsche Reeder führen extrem häufig fremde Flaggen und fahren gerne mit sehr gemischten Besatzungen. Das bringt ihnen auf ihren staatlich ohnehin...


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