100 Jahre Pop

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Einführung der Schellackplatte Anfang des 20. Jahrhunderts kann als ein Umbruch in der Musikgeschichte verstanden werden.

Plötzlich war Musik nicht mehr nur mit Notenblättern festzuhalten, sondern ihr Klang war konservierbar, ihre zuvor flüchtige Substanz konnte gespeichert und transportiert werden. Dank der ersten Schallplatten konnten »Anwesende nun Abwesende hören, Tote für Lebende singen«.

Im Haus der Kulturen der Welt (HKW) findet aus diesem Anlass, seit gestern und noch bis einschließlich 1. Mai, das Festival »Pop 16« statt, zu dem Installationen, Vorträge, Konzerte und eine Dokumentarfilmreihe gehören.

Gestern trat beispielsweise dort neben anderen der ghanaische Jazz- und Afrobeatmusiker Ebo Taylor auf. Heute informiert der »Remastering-Spezialist« Andrew Walter darüber, wie man alte Aufnahmen restauriert, und die japanische Elektropop-Sängerin Miharu Koshi interpretiert etwa Kompositionen von Paul Hindemith oder Cabaret-Lieder und Chansons der 1920er Jahre neu. Am Samstag wird unter anderem der DJ und Produzent Jamal Moss zu sehen sein, der vom Chicago House und Techno ebenso beeinflusst ist wie von den Amokjazzern Sun Ra und dem Komponisten und Performancekünstler John Cage. Er wird ein »exklusives Stück mit experimentellem Gesang, afrikanischer Percussion, White Noise und klassischem Piano aufführen«. Am Sonntag wird Guido Möbius mit allerlei elektronischen Gerätschaften und den »zerrissenen Grooves der Prä-Swing-Ära« hantieren.

Das umfangreiche gesamte Programm des Festivals ist unter www.hkw.de. zu finden. nd

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