nd-aktuell.de / 11.05.2016 / Brandenburg / Seite 10

Brandenburg will Pückler-Stiftung übernehmen

Um Park und Schloss wie geplant zum Weltkulturerbe zu entwickeln, soll Einrichtung mehr Landesmittel erhalten

Im Zuge der geplanten Verwaltungsstrukturreform will sich das Land stärker an bedeutenden Kultureinrichtungen der bislang kreisfreien Städte beteiligen.

Potsdam. Das Land Brandenburg bereitet offenbar die Gründung einer weiteren Kulturstiftung vor. Wie die »Märkische Oderzeitung« am Dienstag berichtete, laufen derzeit Verhandlungen mit der Stadt Cottbus. Geplant sei, die 1995 ins Leben gerufene unselbstständige kommunale Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) in eine Landesstiftung umzuwandeln. Damit soll die überregional bedeutsame Einrichtung finanziell besser abgesichert und die Stadt Cottbus entlastet werden, sagte der Sprecher des Kulturministeriums, Stephan Breiding, der Zeitung. Im Zuge der geplanten Verwaltungsstrukturreform wolle sich das Land finanziell stärker an den großen Kultureinrichtungen der kreisfreien Städte beteiligen.

Dem Bericht zufolge trägt die Stadt Cottbus derzeit knapp 1,5 Millionen Euro zum Etat der SFPM-Stiftung bei, das Land gibt pro Jahr rund 500 000 Euro, der Bund 400 000 Euro. Den Rest deckten die Einnahmen der Stiftung, zuletzt seien das rund 365 000 Euro gewesen. Laut Breiding sei denkbar, dass das Land künftig den Betrag der Kommune übernehme, die Stadt Cottbus müsste sich dann mit einem entsprechend kleineren Teil an der Finanzierung beteiligen.

Eine landeseigene Pückler-Stiftung wäre die fünfte ihrer Art in Brandenburg, neben der von Bund und Land unterhaltenen Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten, der Gedenkstättenstiftung, der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus sowie der Stiftung Stift Neuzelle. Dem Bericht zufolge hält das brandenburgische Kulturministerium auch weiter an den Plänen fest, Schloss und Park Branitz zum Unesco-Weltkulturerbe zu erklären.

Der über die Neiße hinweg reichende Pücklerpark im sächsischen Bad Muskau gilt mit seinen 830 Hektar Fläche als der größte Park im englischen Stil in Mitteleuropa. Angelegt hatte ihn Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785 bis 1871). Sein rund 600 Hektar großer Landsitz Branitz in Cottbus gilt hingegen als das Alters- und Meisterwerk des exzentrischen Gartengestalters. Berühmt ist der Park unter anderem auch für seine Seepyramide, den Tumulus, in dem die sterblichen Überreste Pücklers beigesetzt sind, der neben Peter Joseph Lenné (1789 bis 1866) zu den bedeutendsten deutschen Gartenkünstlern des 19. Jahrhunderts galt. epd/nd