nd-aktuell.de / 19.05.2016 / Kultur / Seite 18

Filmstarts der Woche

Monsieur Chocolat

Regie: Roschdy Zem. Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Auf der Suche nach neuem Talent entdeckt der Clown George Footit (James Thiérrée) den aus der Sklaverei entflohenen Chocolat (Omar Sy), der mit einem kleinen Wanderzirkus durchs Land reist. Die beiden Außenseiter freunden sich an und entwickeln eine gemeinsame Bühnenshow, die schnell zu einem großen Zuschauermagneten wird. Auftritte in den größten Zirkushäusern von Paris machen Footit und Chocolat schließlich landesweit bekannt. Doch der große Ruhm treibt nicht nur einen Keil in die Freundschaft der beiden, sondern zieht auch die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich.

Die Prüfung

Regie: Till Harms. Jahr für Jahr ist die Aufnahmeprüfung an der staatlichen Schauspielschule Hannover nicht nur eine besondere Herausforderung für die Bewerber, sondern auch eine außerordentliche Belastungsprobe für das Kollegium. Denn der Kampf um den talentierten Nachwuchs wird von den Prüfern mindestens ebenso leidenschaftlich und engagiert geführt wie der Kampf der Bewerber um einen der raren Plätze. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, sich selbst ein Urteil über die Auswahl- und Bewertungskriterien zu bilden. Konventionelle Vorstellungen über Prüfer und Prüflinge geraten so ins Wanken.

Petting Zoo

Regie: Micah Magee. Layla steht kurz vor ihrem Schulabschluss, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Ihren Freund hat sie gerade verlassen und weil sich ihre Familie weigert, einer Abtreibung zuzustimmen, fügt sich Layla in ihre Situation und lässt den Plan, auf das College zu gehen, fallen. Weil es zwischen ihr und den Eltern nicht funktioniert, zieht sie zur Großmutter. Da taucht Aaron auf, der so ganz anders ist als der Junge, von dem sie schwanger ist. Der Film erzählt davon, wie es sich anfühlt, als Minderjährige aus der Bahn geworfen zu werden. Gedreht wurde in einem Vorort von San Antonio/Texas - der Stadt mit der zweithöchsten Rate von Teenieschwangerschaften in den USA.

Nur Fliegen ist schöner

Regie: Bruno Podalydès. Der Mittfünfziger Michel steckt in seiner täglichen Routine fest. Eines Tages stößt er durch Zufall auf das Foto eines Kajaks - und ist begeistert von der formvollendeten Schönheit und Eleganz des Objekts. Zunächst gelingt es Michel, den Kauf vor seiner Frau Rachelle zu verheimlichen. Ganze Nachmittage verbringt er auf der Dachterrasse in seinem neuen Gefährt und träumt sich davon. Schließlich entdeckt ihn Rachelle, setzt den Trockenübungen ein Ende und ihren Mann an einem Fluss aus, damit er endlich in die Gänge und aufs Wasser kommt. nd