Aristokratischer Funkelglanz

Mit George Balanchines »Jewels« ringt das Staatsballett um Zuschauer

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Um das Staatsballett Berlin steht es derzeit nicht zum besten. Geleitet wird Deutschlands mit gut 80 Tänzern größte Compagnie in der zweiten Spielzeit von einem in der Presse, aber nicht nur dort, heftig gescholtenen Intendanten von erschreckend hoher Eigentorquote. Auch künstlerisch fällt Nacho Diatos Bilanz matt aus. In fataler Selbstherrlichkeit favorisiert er Mehrteiler, die bei Berlins Ballettklientel seit eh nicht auf Gegenliebe stoßen. Während mittlere und sogar kleinere Ensembles in Folge Uraufführungen stemmen und damit das Genre weiterentwickeln, wärmt Duato Werke aus seinem Privatfundus auf, manche durchaus akzeptabel, konnte sich nur zu einem einzigen Neuschnipselchen aufraffen und zehrt ansonsten vom Repertoire seines Ziehvaters Jiŕí Kylián. Auch in der Klassik krempelt er kräftig um, ersetzt geläufige Werke durch eigene Übernahmen und tilgt aus dem Spielplan, was nicht konveniert. Wäre darin eine künstlerische Linie zu er...


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