nd-aktuell.de / 26.05.2016 / Unten links / Seite 1

Unten links

Eine Viertelstunde hat Angela Merkel warten müssen, bevor der türkische Präsident sie zum Gespräch vorließ. Ein Affront! Es mag ja sein, dass Merkel über die 15 Minuten Verschnaufpause froh war - wir können es nicht sein. Denn für ihre Arbeitszeit wird Merkel ja nicht vom türkischen, sondern vom deutschen Steuerzahler bezahlt. Der Arbeitstag der Bundeskanzlerin beträgt angeblich 60 bis 70 Stunden. Damit schlägt sie zwar ihre Amtsvorgängerin, die es gerade auf 50 bis 60 Stunden pro Tag gebracht haben soll. Doch das Mitleid, das Bürger erfasst, wenn sie von der Arbeitsbelastung der Regierungschefin erfahren, wird regelmäßig von der Freude übertroffen, mit einem kleinen Kreuz am Wahltag diesen Job jemand zugeschoben zu haben, der es nicht anders verdient. Wenn Erdogan Gründe hat, Merkel für ihre Haltung im bilateralen Flüchtlingsstreit zu strafen, soll er es sagen und nicht eigenmächtig handeln. Man könnte etwa über ein Einreiseverbot nachdenken. Für beide. uka