nd-aktuell.de / 11.06.2016 / Politik / Seite 7

Sanders und Clinton gegen Trump

Auch bei den letzten Vorwahlen tritt der Sozialist an/ US-Präsident Obama stärkt Clinton den Rücken

Daniel Jahn, Washington

Weiterer Auftrieb im US-Wahlkampf für Hillary Clinton: Die Ex-Außenministerin hat für ihre Präsidentschaftskandidatur die formelle Unterstützung von Präsident Barack Obama erhalten. Schon in den nächsten Tagen will Obama damit beginnen, Wahlkampf für Clinton zu machen. Deren innerparteilicher Rivale Bernie Sanders weigert sich allerdings weiterhin, aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten auszusteigen.

»Ich bin auf ihrer Seite«, und er brenne darauf, mit ihr Wahlkampf zu machen, sagte Obama in einer Videobotschaft. In den Vorwahlen hätten Dutzende Millionen Menschen ihre Meinung zum Ausdruck gebracht, »ich will nur meine hinzufügen«. Er denke, dass »noch nie jemand so qualifiziert« für das Präsidentenamt gewesen sei wie Clinton. Damit machte Obama auch unmissverständlich klar, dass er das interne Rennen der Demokratischen Partei um die Präsidentschaftskandidatur für beendet hält. Kurz zuvor hatte er sich im Weißen Haus mit Senator Sanders getroffen und diesen offenbar davon zu überzeugen versucht, dass der Zeitpunkt für die Aufgabe seiner Präsidentschaftsambitionen gekommen sei.

Allerdings gab Sanders nicht nach und bekräftigte nach dem Treffen, dass er auch bei der letzten Vorwahl der Demokraten antreten werde. Diese findet am Dienstag in der Hauptstadt Washington statt. Zugleich kündigte der Senator aber auch an, dass er sich in »naher Zukunft« mit Clinton treffen werde. Dabei wolle er besprechen, »wie wir zusammenarbeiten können«, um den voraussichtlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu besiegen.

Clinton hatte sich die Nominierung in den vergangenen Tagen endgültig gesichert. Am Dienstag gewann sie die Vorwahlen in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Kalifornien und New Jersey. Zudem holte sie weitere »Superdelegierte« auf ihre Seite. Dabei handelt es sich um aktuelle oder frühere Amtsträger, die beim Nominierungsparteitag Ende Juli nicht an die Ergebnisse der Vorwahlen gebunden sind. Damit ist ihr die absolute Mehrheit beim Parteitag in Philadelphia gewiss.

Auf die Unterstützung Obamas für ihre Kandidatur reagierte Clinton euphorisch. Sie fühle sich »geehrt« und brenne darauf, »loszulegen«, erklärte sie in Twitter. Ihr erster gemeinsamer Auftritt mit Obama soll am Mittwoch in Green Bay im Bundesstaat Wisconsin stattfinden. AFP