nd-aktuell.de / 15.06.2016 / Ratgeber / Seite 27

Gut gegen teure Scherben?

Leserfrage zu Glasbruchversicherungen

Ingrid Laue
Uns wurde eine Glasbruchversicherung empfohlen. Wir haben aber keine besonderen Glasflächen. Was leistet eine solche Police. Lohnt sie sich? Gerhard V., Bautzen

Normalerweise stürzt der Bruch einer Glasscheibe eine Familie nicht in den finanziellen Ruin. Wer aber große Glasflächen oder teure Wärmeschutzfenster hat oder einen großen Wintergarten sein Eigen nennt, sollte über eine Glasversicherung nachdenken. Denn eine zerbrochene Isolierglasscheibe von drei Quadratmetern kostet inclusive Einbau etwa 1000 Euro.

Eine Glaspolice bezieht in ihre Deckung sowohl die mit dem Gebäude fest verbundenen Verglasungen wie Fenster, Türen, Duschkabinen und Glassteinen als auch Mobiliarverglasungen wie Glasscheiben von Bildern, Schränken und Vitrinen ein. Ceran-Kochfelder sind bei einigen Unternehmen automatisch mitversichert, andere verlangen dafür einen Zuschlag.

Bis zu einem bestimmten Betrag sind auch Verglasungen aus Kunststoff, Kosten für Gerüste und Kräne, Kosten für das Beseitigen und Wiederanbringen von Bauteilen, die das Einsetzen von Ersatzscheiben behindern, mitversichert. Eventuell sind besondere Entschädigungsgrenzen zu beachten.

Künstlerisch be- oder verarbeitete Verglasungen sind meist ebenfalls ohne Entschädigungsgrenze mitversichert. wie auch Bruchschäden und Kosten einer Notverglasung, egal aus welchem Grund und durch wessen Schuld der Schaden entstand.

Für Kratzer und Schrammen, auch wenn sie noch so hässlich aussehen, gibt es keinen Ersatz. Auch Bruchschäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion sind durch die Police grundsätzlich nicht abgedeckt. Wer etwa Aquarien, Terrarien, transparente Leuchtreklamen versichern möchte, sollte prüfen, ob der Schutz in der Standardglaspolice enthalten ist.

Wie bei jeder Versicherung: Preise und Leistungen im Schadensfall vergleichen. Ingrid Laue