Mordanklage nach tödlichem Exorzismus

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Frankfurt am Main. Nach einer Teufelsaustreibung mit tödlichem Ausgang in Frankfurt am Main hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes gegen fünf Familienangehörige der getöteten Koreanerin erhoben. Sie hätten bei dem Exorzismus-Ritual im Dezember vergangenen Jahres in einem Frankfurter Hotelzimmer das Ersticken der 41 Jahre alten Frau zumindest billigend in Kauf genommen, wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Donnerstag mitteilte. Bei den Beschuldigten handelt es sich um die 44-jährige Cousine der Getöteten, deren 22 Jahre alten Sohn und 19 Jahre alte Tochter sowie um den 16-jährigen Sohn der Verstorbenen und dessen 15-jährigen Cousin. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Psychiatrische Gutachten hätten bislang keine Hinweise auf eine verminderte Schuldfähigkeit ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden hätten die fünf Mitglieder der südkoreanischen Familie ihrem Opfer Schmerzen und Qualen zugefügt, »die über das für die Tötung erforderliche Maß weit hinausgingen«. Die Frau sei schließlich aufgrund massiver Gewalt gegen Brust und Hals gestorben, erklärte Oberstaatsanwältin Niesen. epd/nd

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