Will keiner haben: sexuellen Missbrauch

Opfervereine kritisieren, der Maßnahmenkatalog werde »wie eine heiße Kartoffel« zwischen den Senatsverwaltungen hin- und hergeworfen

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Berlin bietet zu wenige Beratungsangebote zu sexueller Gewalt. Akteure kooperieren nicht und sind schlecht fortgebildet.

Während die Koalition manche Themen noch schnell vor Ende der Legislaturperiode durchpeitschen will, bleiben andere so lange in Abstimmungen stecken, bis sie schließlich versanden. Bevor es dem Maßnamenkatalog gegen sexuelle Gewalt so ergehen kann, präsentierten die beteiligten Opferberatungsstellen den Katalog am Mittwoch auf eigene Faust der Öffentlichkeit.

Vor vier Jahren gründeten die Senatsverwaltungen für Arbeit, Bildung, Gesundheit und Justiz gemeinsam das »Netzwerk gegen sexuelle Gewalt«. Hintergrund waren Enthüllungen zu Missbrauchsfällen am Berliner Canisius-Kolleg. Mit der Aufgabe betraut wurden auch 30 Initiativen und Beratungsstellen. Schirmherrin wurde Rita Süssmuth. Anfang 2014 lag der erste Entwurf vor. Dann ging es bergab: Die Federführung wurde hin- und hergeschoben, der Geschäftsstelle wurden Gelder gestrichen. Die Senatsabstimmungen über den Entwurf dauerten zweieinhalb Jahre. Nun liegt die Endfassung vor - und...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.