Von den schönen Seiten der Langeweile

Die Feuilleton-EM-Kolumne

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Was unterscheidet diesen Text eigentlich von einem Fußballspiel? Der Ball ist es nicht, er kommt in beiden vor, was hiermit bewiesen wäre. Was dann? Vielleicht hatte jede einzelne Partie der Europameisterschaft - bis jetzt - ein etwas größeres Publikum als meine Zeilen. Das kann schon sein. Aber ein paar Leute werden das hier schon lesen. Insofern scheidet auch ein gewisser Grad an Öffentlichkeit als Unterscheidungskriterium aus. Ebenso wenig lasse ich den Einwand gelten, jedes Vorrundenspiel - ganz zu schweigen von den Begegnungen der Finalrunde - sei spannender als diese Kolumne. Ich will nicht behaupten, dass ich gerade einen Krimi schreibe. Aber war etwa das Halbfinale zwischen Wales und Portugal einer? Eine Kuppel aus Langeweile, fad wie drei Tage nicht ausgespuckter Kaugummi, wölbte sich zäh und zäher über das Spiel.

Die Langeweile hat durchaus ihre schönen Seiten. Wenn Sinn und Zweck einer vermeintlich großen und wichtigen, tatsä...


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