nd-aktuell.de / 09.07.2016 / Kultur / Seite 25

Wochen-Chronik

Wochen-Chronik

9. Juli 1986

Der Siemens-Manager und Atomphysiker Karl Heinz Beckurts wird zusammen mit seinem Chauffeur Eckhard Groppler in Straßlach bei München durch ein Bombenattentat der RAF getötet. Zum Anschlag bekannte sich das »Kommando Mara Cagol«, das sich nach einer 1975 getöteten italienischen Angehörigen der Roten Brigaden nannte. Die Täter sind bis heute nicht bekannt. Einziger Verdächtiger blieb der 1999 von der Polizei in Wien erschossene Horst Ludwig Meyer.

10. Juli 1976

Eine Explosion in einem Chemiewerk im oberitalienischen Seveso löst eine der größten Chemiekatastrophen des 20. Jahrhunderts aus. Hochgiftiges TCGG (Dioxin) tritt aus. Ein 320 Hektar großes Gebiet wird verseucht, 200 Menschen erleiden akute Vergiftungen, 3000 Tiere verenden auf Weiden. Hunderte Menschen werden evakuiert. Erst im April 1984 sind die Dekontaminationsarbeiten beendet. Zum Skandal weitete sich das Verschwinden von Giftfässern aus Seveso aus.

12. Juli 1806

16 deutsche Fürsten sagen sich vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation los und schließen sich unter Frankreichs Schutz zu einer Konföderation zusammen. Die Gründung des Rheinbundes hat den Zusammenbruch der alten staatlichen Ordnungen in Mitteleuropa zur Folge. Kaiser Franz II. legt am 6. August die Krone nieder, womit das Reich aufhört zu existieren. Die Rheinbundstaaten stellen Napoleon Truppen zur Verfügung und können im Gegenzug ihre Territorien erweitern.