Der Verzweiflung entgegentreten

Der »Freiheitssonntag«, an dem Martin Luther King 48 Thesen an der Tür des Rathauses von Chicago hinterließ, jährt sich zum 50. Mal

Im Januar 1966 hatten Martin Luther King und seine Leute den ehrgeizigen Plan, den im Süden bewährten gewaltfreien Protest in die Dschungel der Slums in den Großstädten des Nordens zu tragen. Dort waren die Probleme der Schwarzen nicht eine kleinliche Rassentrennung im Bus und an der Imbissbude, sondern die Hoffnungslosigkeit zahlreicher Familien und einer ganzen Generation Jugendlicher, die unter der wirtschaftlichen Benachteiligung im Ghetto litten. Den Kindern wurde in den primitiven Schulen, die sie besuchten, verwertbare Bildung vorenthalten. Es fehlte an Ausbildungsplätzen und Jobs. Für bewusst dem Verfall preisgegebene Behausungen wurden höhere Mieten verlangt als für normale Wohnungen in den Vierteln der Weißen. Die Preise in den Ghettoläden waren höher als außerhalb. Die Slumbewohner besaßen kaum Autos und konnten nicht zu entfernteren Geschäften fahren. Wohneigentum zu erwerben, wurde Afroamerikanern vom Immobilienhandel vore...


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