nd-aktuell.de / 12.07.2016 / Politik

Schwarzer von Polizei in Texas getötet

Vorwürfe gegen Bewegung Black Lives Matter

Dallas. Nach dem Tod zweier Schwarzer durch Polizeigewalt sorgt ein weiterer Vorfall in den USA für Aufsehen. Im texanischen Houston schossen Polizisten am Samstag den Afroamerikaner Alva Braziel nieder, später erlag dieser seinen Verletzungen.

Nach Angaben der örtlichen Medien erklärte die Polizei, Braziel sei bewaffnet gewesen und habe sich geweigert, die Waffe fallenzulassen. Stattdessen habe er sie auf die Beamten gerichtet. Nutzer der sozialen Netzwerke zogen die Angaben der Polizei am Sonntag in Zweifel und forderten weitere Untersuchungen.

Nach dem Tod zweier Schwarzer in den Bundesstaaten Minnesota und Louisiana und dem Mord an fünf Polizisten in Dallas ist die Stimmung im Land aufgeheizt, die Sorge vor einer Eskalation wächst.

Das Attentat von Dallas hat die Protestbewegung Black Lives Matter in eine schwere Krise gestürzt. Die Graswurzelbewegung, die die Polizeigewalt gegen Afroamerikaner anprangert, sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, sie trage eine Mitverantwortung für den Tod der fünf Polizisten - und dies, obwohl Black Lives Matter im Gegensatz zu manchen militanten Schwarzenorganisationen nicht zu Gewalt gegen Polizisten aufruft. Die Kundgebung der Bewegung am Donnerstag in der texanischen Millionenmetropole war denn auch völlig friedlich verlaufen - bis die Schüsse aus dem Hinterhalt fielen.

Der Heckenschütze Micah Xavier Johnson bezeichnete sich nach Polizei-Angaben selbst als Einzeltäter ohne Verbindung zu irgendwelchen Organisationen, bevor ihn die Einsatzkräfte mittels eines Roboters töteten.

Dies alles hält rechtsgerichtete Kreise derweil nicht davon ab, Black Lives Matter mit dem Attentäter in eine Verbindung zu bringen. Agenturen/nd