Den Wänden Leben eingeschrieben
Am Anfang waren 550 Quadratmeter Raum, roh, ohne Identität. Der Raum gleicht den Menschen und wie wir sie oft wahr nahmen. Im März dieses Jahres übernahmen Menschen aus Albanien, Afghanistan, Bosnien, Irak, Kosovo, Pakistan und Syrien Räumlichkeiten des Museums Europäischer Kulturen und füllten sie mit Leben, mit ihrer Biografie. Den Wänden der Ausstellungsräume schrieben sie ihre Erinnerungen an die verlassene Heimat und die strapaziösen Wege ein. Sie alle sind KUNSTASYL, bilden die Initiative aus KünstlerInnen, Kreativen und Asylsuchenden. Ihre Arbeiten sind keine Überlieferungen aus der Vergangenheit, sondern Ausdruck gegenwärtiger Erinnerung. Teile von ausgemusterten Bettgestellen aus Notunterkünften werden zu Installationselementen. Ein umgedrehtes Bett schaukelt als Boot, sein Lattenrost verwandelt sich in die Wirbelsäule eines verlorenen Heims. nd
Foto: KUNSTASYL
22.7.-2.7.17, daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben, Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 (Eingang auch über Lansstr. 8), Dahlem
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