nd-aktuell.de / 23.07.2016 / / Seite 25

Jom-Kippur-Krieg - so und so

Der Jom-Kippur-Krieg ist in Israel nach dem jüdischen Versöhnungsfest benannt, das begangen wurde, als Ägypten und Syrien angriffen. Auf arabischer Seite wird der Krieg Ramadan- bzw. Oktober-Krieg genannt, da er während des Fastenmonats Ramadan stattfand. Nach dem Palästinenserkrieg (1948/49), der Sues-Krise (1956) und dem Sechs-Tage-Krieg (1967) war er der vierte arabisch-israelische Waffengang. Er begann am 6. Oktober 1973, am 24. Oktober 1973 setzte der UN-vermittelte Waffenstillstand ein.

»Der Aggressor Israel hat am Sonnabendnachmittag durch neue Angriffe auf Ägypten, Syrien und Libanon die offenbar schwersten militärischen Auseinandersetzungen im Spannungsgebiet Nahost seit der Feuereinstellung vom Juni 1967 provoziert.« So lautete die offizielle Meldung, die über die Nachrichtenagentur ADN verbreitet, auch im Neuen Deutschland abgedruckt wurde. Das sie nicht viel mit den realen Geschehnissen zu tun hatte, spielte keine Rolle. In der Auseinandersetzung der Systeme zählte nur, dass der Westen Israel unterstützte. Folglich waren die sozialistischen Staaten aufseiten der arabischen Welt. Während sich das ägyptische Außenministerium »an alle befreundeten und friedliebenden Staaten mit der Aufforderung gewandt (hatte), die neue Aggression Israels zu verurteilen«, spitzte die israelische Regierung die Situation weiter zu, als sie »Kriegsminister Moshe Dayan alle Vollmachten für die Fortsetzung der abenteuerlichen Kriegshandlungen« übertrug. Mit diesem Wissen bekundeten dann auch Werktätige der DDR »ihre brüderliche Solidarität mit den arabischen Völkern. «Im Sinne der Erklärung der Partei- und Staatsführung zur israelischen Aggression forderten sie: »Rückzug des Aggressors aus allen okkupierten Gebieten! Schluß mit der Kriegspolitik Israels!« hei