nd-aktuell.de / 28.07.2016 / Brandenburg / Seite 12

Blitz schlägt in Lager für Styropor ein

Ein Gewitter hat im Norden Brandenburgs ein Lager mit Dämmstoffen in Brand gesetzt. Die Qualmwolken sind unheimlich groß.

Wittenberge. Erst ein schweres Gewitter, dann eine riesige Rauchsäule: Ein Blitz hat in Wittenberge (Prignitz) ein großes Styropor-Lager unter freiem Himmel in Brand gesetzt und einen Millionenschaden angerichtet.

»Der Blitz ist in die Platten eingeschlagen. Mehrere Zeugen berichteten, dass es dann sogleich zu qualmen begann«, sagte eine Polizeisprecherin. Über der Fabrik des österreichischen Dämmstoffe-Herstellers Austrotherm gab es am Mittwoch große, dichte Qualmwolken, die kilometerweit zu sehen waren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei und des Unternehmens war der Rauch jedoch nicht giftig. Soweit zunächst bekannt, wurde bei dem Feuer auch niemand verletzt. Es sei jedoch von zwei Millionen Euro Schaden auszugehen, sagte Firmenchef Gerald Prinzhorn. »Das Lager ist nicht mehr zu retten.« Am Vormittag war ein heftiges Gewitter über die Prignitz gefegt.

Die Platten waren laut Austrotherm im Freien auf einer Fläche von etwa 150 mal 150 Metern gelagert. Prinzhorn sagte, die Pakete seien fünf Meter in die Höhe gestapelt. Sie lagen dort, damit sie ausgasen konnten. Eine 30 Meter entfernte Produktionshalle wurde geräumt, 20 Mitarbeiter brachten sich in Sicherheit. Die Halle war zunächst nicht betroffen. »Die Feuerwehr versucht, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern«, sagte Prinzhorn. Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Das Werk war vor zwei Jahren eröffnet worden. Die Platten bestehen aus Polystyrol, besser unter dem Namen Styropor bekannt. Austrotherm hat den Standort in Wittenberge aufgebaut, um auf die steigende Nachfrage nach Dämmstoffen zu reagieren. Produziert werden rosafarbene XPS-Dämmstoffplatten. Dabei wird Polystyrol unter hohem Druck zu Platten mit einer Dicke von 3 bis 22 Zentimeter gepresst. Das Unternehmen investierte bislang 25 Millionen Euro, 40 Millionen Euro sollen es am Ende sein, wie Prinzhorn erläuterte. dpa/nd