nd-aktuell.de / 03.08.2016 / Ratgeber / Seite 23

Frauen verdienen 21 Prozent weniger als Männer

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Frauen haben 2015 durchschnittlich 21 Prozent weniger verdient als Männer, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. 2014 betrug der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern 22 Prozent. Deutliche Unterschiede in der Entlohnung gibt zwischen Ost und West. Während der Abstand im Westen 23 Prozent ausmachte, verdienten Frauen im Osten nur acht Prozent weniger als männliche Kollegen.

Berufskraftfahrer für den Regionalverkehr gefragt

Bei Berufskraftfahrern sind derzeit vor allem Kräfte für den Regionalverkehr gefragt. Das geht aus dem DEKRA-Arbeitsmarkt-Report hervor, für den 350 Stellenangebote aus dem Bereich untersucht wurden. Danach richteten sich 59,1 Prozent der Anzeigen an Fahrer, die regionale Touren übernehmen. Das sind mehr als 2009 (damals 41,4 Prozent). Für die Studie wurden zwischen dem 22. Februar und dem 6. März Stellenanzeigen in elf deutschen Tageszeitungen, zwei Online-Jobbörsen und einem sozialen Netzwerk ausgewertet.

Familienfreundlich? Praxis in Firmen sieht anders aus

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert einer Studie zufolge in vielen Firmen schlechter als diese es darstellen. Laut Studie 2016 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums halten 83 Prozent der Personalverantwortlichen familienfreundliche Rahmenbedingungen in ihrem Hause zwar für selbstverständlich, aber nur 60 Prozent der Mitarbeiter bestätigen das. Hauptgrund der Unzufriedenheit: die Lücke zwischen den Angeboten der Unternehmen und dem Bedarf der Beschäftigten.

Krankenstand 2015 war besonders hoch

Der Krankenstand war im Jahr 2015 auf den höchsten Wert seit 2000 gestiegen. Dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge kamen auf jeden Arbeitnehmer im Durchschnitt 15,4 Fehltage. Das sind 0,63 Fehltage mehr als 2014. Maßgeblich für die Steigerung war dem Bericht zufolge eine ausgeprägte Grippe- und Erkältungswelle im Januar.

An erster Stelle führen Krankheiten des Bewegungsapparats zu Arbeitsausfällen. Schon auf dem zweiten Platz folgen psychische Leiden, dann Atemwegserkrankungen.

Die Kombination von Kindern und Beruf schlägt sich den TK-Daten zufolge nur bei jungen Eltern in leicht überdurchschnittlichen Fehlzeiten nieder. Ansonsten sind Eltern trotz ihrer höheren Belastungen nicht häufiger krank als kinderlose Berufstätige im gleichen Alter. Insgesamt sind Beschäftigte im mittleren Alter am häufigsten wegen psychischer Störungen krankgeschrieben: Frauen mit durchschnittlich drei Fehltagen fast doppelt so oft wie Männer mit 1,7 Fehltagen.

1,9 Millionen Jobs mit Mindestlohn im April 2015

Der gesetzliche Mindestlohn ist am 1. Januar 2015 eingeführt worden. In den ersten vier Monate nach Einführung waren in Deutschland 1,9 Millionen Beschäftigungsverhältnisse mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro brutto je Arbeitsstunde vergütet worden. Eine Million Jobs bekamen im April 2015 einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro - ohne Auszubildende, Praktikanten und Beschäftigte unter 18 Jahren. Vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns waren es noch vier Millionen.

Auf den Osten entfiel gut ein Viertel der Jobs mit Mindestlohn: 0,5 Millionen. Das entsprach elf Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse. Im Westen betraf der Mindestlohn 1,4 Millionen und somit vier Prozent aller Jobs.

Die eine Million Beschäftigte mit einem Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns seien zu einem Teil gesetzlich vom Mindestlohn ausgenommen, so das Statistische Bundesamt. Dazu gehörten Langzeitarbeitslose, bestimmte Personengruppen unter 18 Jahren, Zeitungszusteller und Beschäftigte unter bestimmten Tarifverträgen. Ein weiterer Teil werde unter Umständen nach Mindestlohn bezahlt, könne aber wegen einer ungenauen Messung der Arbeitszeit diesem nicht zugeordnet werden.

Ein nicht bezifferbarer Teil entfalle auf Beschäftigte, die trotz Anrecht den Mindestlohn im April 2015 nicht erhielten. Agenturen/nd