In Zwischenräumen

Nicole Hirt: »Wirklich Nichts Wirklich«, Gedichte

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gedichte, die die Zerrissenheit der Welt, die Zerbrechlichkeit der Körper und Seelen spiegeln: »Immer wieder blicke ich in Deine Augen/ Und sehe dass Du meine Schrift entziffern willst aber nicht/ kannst/ Hättest Du mein Tagebuch nicht gelesen/ Würdest Du vielleicht jetzt meine Gedichte verstehen.« So heißt es am Ende eines Textes, in dem unter anderem von den Eltern die Rede ist. Nicole Hirt sucht nach Verständnis und Nähe - ist das nicht möglich, dann wenigstens nach Verständigung -, und sie baut zugleich kaum überbrückbare Zwischenräume, ja Wände und Mauern um sich herum auf. Sie versucht, sich die Dinge, die Menschen und die erdrückenden Weltprobleme im Wortsinn vom Hals zu halten, und sie zieht sie zugleich immer wieder an. Das Leben des modernen Menschen ist ein »In Zwischen«, wie der Titel eines anderen Gedichtes heißt, und darin: »Ich existiere/ nur noch inzwischen/ in zwischen Dir und mir...« Diese fundamentale Unlösbarkeit is...


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