Ein Zauberbaum: In einer einzigen Nacht ist er gewachsen aus einem blauen Stein, den ein weißer Vogel im Mondlicht vergrub. Die Blätter des Baumes: Leere Seiten aus Papier, in denen jedoch viele, viele »schlafende Geschichten« stecken. Der Schmetterling, die Libelle, die Kröte, der Affe, der Reiher haben sie mitgebracht, der Dichter hat sie nur aufzuschreiben brauchen und hat damit immer wieder seinen König erfreut. Doch nun ist er alt, und er bringt ihm sein Abschiedsgeschenk: ein Buch mit leeren Seiten. »Nur die Augen schließen, Herr ... Das Herz der Welt schlagen hören ... Und sich tragen lassen ...« - »Der Gesandte des Mondlichts«: Jean-Marie Robillard hat sich diese poetische Geschichte ausgedacht. Die begnadete Illustratorin Marie Desbons hat sie in Szene gesetzt. Und im Tintentrinker Verlag Köln, der sich insbesondere der französischen Literatur widmet, wurde daraus ein prachtvolles Buch, das Kindern wie Erwachsenen Freude bereiten dürfte (44 S., geb., 18 €). I.G.